Liebe Leserinnen und Leser,

das Release-Datum für „Drachenkralle: Der Quell der Finsternis“, den finalen Band der Trilogie, steht fest. Schon zu Verlagszeiten gab es mehrere Verschiebungen; nachdem ich die Trilogie in Eigenregie auf den Markt gebracht habe, habe ich euch dann erst den Januar 2020 und dann den März 2020 angekündigt. Nun musste ich diesen Termin leider ein letztes Mal nach hinten schieben – auf den 28. Mai 2020. Und selbst das ist noch ein sehr ambitionierter Termin, für den sich neben mir selbst auch meine Lektorin, meine Coverdesignerin und weitere Beteiligte sprichwörtlich den Allerwertesten aufreißen müssen. Dennoch ist dieser Termin nun final, komme was wolle.

Warum dauert das Ganze eigentlich so lange und was muss denn überhaupt getan werden, dass der Prozess so anspruchsvoll und eng getaktet ist? Ich könnte mir vorstellen, dass ihr euch diese Fragen stellt, und sie sind berechtigt. Daher möchte ich euch nachfolgend einen kleinen Einblick bieten, was alles in der verbleibenden Zeit bis zum Veröffentlichungstermin von „Der Quell der Finsternis“ zu tun ist.


Was kommt eigentlich alles nach dem „ENDE“ unter dem Manuskript und vor der Veröffentlichung des fertigen Romans?

Der Zeitplan zu „Drachenkralle: Der Quell der Finsternis“ im Überblick.

Zuerst einmal lasse ich meine Geschichten etwas liegen, damit ich sie ein Stück weit „vergesse“ und nicht mehr den Eindruck habe, jeden Satz halbwegs aus dem Kopf heraus vervollständigen zu können. Mit etwas mehr Abstand finde ich mehr meiner Fehler, seien es grammatikalische oder inhaltliche Patzer.

„Der Quell der Finsternis“ musste etwas länger liegen. Der Grund hierfür: Ich habe bereits drei Anläufe gebraucht, diese Geschichte niederzuschreiben. Beim ersten Mal war ich total blockiert, weil es Verzögerungen bei der Veröffentlichung von Band 2 gab und mich das innerlich total unter Druck gesetzt hat.
Beim zweiten Mal bin ich über das erste Kapitel hinausgekommen, allerdings gab es dann Unstimmigkeiten mit dem Verlag, Absprachen wurden nicht eingehalten und die Blockade vom vorherigen Anlauf war sofort und viel stärker zurück, sodass ich die Notbremse ziehen und abermals abbrechen musste.
Beim dritten Durchgang habe ich mir dann klargemacht, wie lange „Drachenkralle“ mich jetzt schon begleitet und dass ich nicht bereit bin, die Reihe aufzugeben. Ich habe parallel beschlossen, die Novellen eigenständig herauszubringen. Ich wusste, dass es auf jeden Fall weitergehen würde. Mit dieser Gewissheit konnte ich endlich die komplette Rohfassung schreiben.

Dennoch ist die Rohfassung nicht so flüssig und gut, wie es bei anderen Geschichten von mir der Fall ist. Ich merke an vielen Stellen, dass meine Erzählweise kantiger ist. Und irgendein Problem lauert noch im Hintergrund, ohne dass ich den Finger wirklich darauflegen kann.
Daher habe ich Drachenkralle 3 deutlich länger liegengelassen. Um noch mehr Abstand zu haben. Hoffentlich zu Beginn der Überarbeitung den Knoten im roten Faden zu finden. Spoiler: Ich bin noch immer nicht ganz sicher, woran es liegt. Daher ist nun meine Lektorin auf die Sache angesetzt.
Dennoch bin ich aktuell dabei, das Manuskript noch einmal von vorn nach hinten durchzugehen. An einigen Stellen ist mir aufgefallen, dass die Szenen mehr Raum benötigen und ich mich zu kurz gefasst habe. Darunter leidet die Nachvollziehbarkeit, wieso einige Figuren sich in welche Richtung entwickeln. Da bessere ich gerade noch nach, und das bedeutet vor allem, ganze Szenen noch einmal neuzuschreiben (ja, das geht schneller, als Ergänzungen einzuweben).

Das Lektorat unterteilen wir in 3 Abschnitte (das Manuskript ist wie seine Vorgänger ohnehin in Part 1-3 unterteilt, die die Geschichte tatsächlich ungefähr dritteln). Das hat den Vorteil, dass meine Lektorin Sabrina Železný zwar das große Ganze im Hinterkopf hat und auf den Spannungsaufbau achtet, ich aber Part 1 schon wiederkriege, während sie an Part 2 arbeitet und so weiter. So können wir parallel arbeiten, das spart Zeit.
Wir werden zwei Durchgänge machen. Sie merkt alles an, was zu tun ist; ich setze das um. Danach schaut sie sich diese Umsetzungen an und macht letzte Anmerkungen, wo nochmals nachgebessert werden muss. Diese Anmerkungen arbeite ich abermals ein.

Danach geht die Geschichte in den Satz, das bedeutet: Sie bekommt das Layout, das das Buch später haben wird. Das ist mehr Arbeit, als ihr vielleicht denkt, da darauf geachtet werden muss, dass keine Zeilen allein stehen, Wörter nicht total unsinnig getrennt werden, die Kapitelmarken alle die gleiche Größe und den gleichen Abstand haben, die Karte im aufgeklappten Buch gut zu erkennen ist, und und und. Auch hier warten zwei Durchgänge auf den Setzer und mich.

Sobald ich weiß, wie viele Seiten der Buchblock final haben wird, kann ich der Druckerei dies mitteilen. Auf Basis des von mir gewählten Papiers etc. wissen die nun zum Einen, wie breit der Buchrücken genau wird – eine Information, die an meine Coverdesignerin Clara Vath geht, damit sie den Buchumschlag final fertigstellen kann. Während Sabrina und ich nämlich am Inhalt arbeiten, wird Clara das Cover, den Buchumschlag, die Erweiterungen der Landkarte und drei neue Kapitelvignetten sowie einen Szenentrenner erstellen!
Außerdem hat die Druckerei nun alle Daten, die sie braucht, um mir ein finales Angebot für meine gewünschte Auflage mit der gewünschten Seitenzahl, Papierart, -farbe und -stärke, Ausführung (mattes oder glänzendes Cover etc.) und Anzahl der Exemplare zu erstellen. Da ich mit der Druckerei schon mehrere Projekte umgesetzt habe, weiß ich in etwa, was mich erwartet und dass ich den Verkaufspreis von 14,90€ halten kann (das haben wir schon kalkuliert, als Band 1 und 2 dort gedruckt wurden). Die finale Summe brauche ich aber, um abzüglich der Exemplare, die ich von vornherein als Rezensionsexemplare etc. beiseitelege, den Stückpreis zu berechnen und in meinem System, mit dem ich Umsätze und Gewinne errechne, einzupflegen. So weiß ich, wann ich genug Bücher verkauft habe, um alle Kosten wieder eingespielt zu haben, und kann zudem korrekte Angaben für die Steuer abgeben. Soll ja alles seine Ordnung haben!

Die Druckerei bekommt dann auch direkt die Datei vom Buchblock und vom Umschlag zugeschickt, prüft diese und druckt ein einzelnes Exemplar, den Probedruck. Da sind die wirklich super schnell, erfahrungsgemäß habe ich den schon 3 Tage nach Übersenden der Dateien, wenn der Versanddienstleister nicht patzt. Dieser Probedruck ist schon ein ganz fertiges Buch, wie es nachher aussehen soll. Ich schaue mir nun alles ganz genau an. Hat das Cover genug Beschnittrand, dass alles da ist, wo es sein soll, kein Motiv abgeschnitten oder mit weißem Rahmen versehen. Lassen sich Karte, Text etc. gut erkennen oder sind sie zu nah am Buchinneren, sodass man beim Aufschlagen eines so dicken Buchs nicht alles sieht. Ist die Verarbeitung (wie bislang immer) so, wie ich sie mir wünsche.

Wenn dann alles in bester Ordnung ist, also das Angebot passt und das Probeexemplar allen Prüfungen standhält, geht der Auftrag für die eigentliche Auflage raus. Dann druckt die Druckerei einige hundert Bücher und ein äußerst amüsierter Bote, der mittlerweile schon weiß, was da für mich kommt, bringt mir eine zweistellige Anzahl Kartons mit mehreren hundert Kilo Inhalt. (Wir haben übrigens abgemacht, dass er die komplette Trilogie einmal bekommt, wenn er mir Band 3 nach Hause liefert und mit ins Büro schleppt. Der ist total cool drauf, ich hoffe, der arbeitet noch lange im Bezirk!)
Und dann … ja, dann ist „Drachenkralle: Der Quell der Finsternis“ wirklich da.

Parallel zum Buchsatz für das gedruckte Buch mache ich selbst das Layout für das eBook fertig und lade es einige Tage vor dem 28. Mai auf den Portalen hoch, damit die Datenprüfung noch durchlaufen kann und das eBook dann fristgerecht erhältlich ist. Im Vergleich zum Layout eines Printbuchs ist das etwas einfacher, sodass ich mir nach einigen Durchgängen zutraue, das recht zügig allein zu machen.

Am 28. Mai ist dann offizieller Erscheinungstag. Das ist zugleich der erste Tag des „Bücherbummels auf der Kö“ in Düsseldorf; das wird also die erste Veranstaltung, auf der ich „Der Quell der Finsternis“ ausstellen werde. An alle, die das Buch über meinen Webshop bestellen wollen: Keine Sorge! Je nachdem, wie knapp vorher die Bücher ankommen, werde ich sie entweder noch vorher signieren, verpacken und versenden oder aber die entsprechende Anzahl plus Versandhüllen mit ins Auto laden und nachts/morgens vor Ort packen und zum nächstgelegenen Versandzentrum karren. Ihr werdet eure Exemplare also auf jeden Fall so zügig wie möglich erhalten!
(Die Vorbestellphase im Shop starte ich Anfang Mai, haltet also die Augen offen.)


So, das war ein sehr ausführlicher Einblick in den Entstehungsprozess meiner Romane, insbesondere von „Drachenkralle: Der Quell der Finsternis“. Wenn ihr nun noch Fragen habt, scheut euch nicht, mich per Mail, im Discord, über die sozialen Medien oder auf anderem Wege anzuschreiben und diese Fragen zu stellen. Ich werde versuchen, sie euch so zeitnah und gut wie möglich zu beantworten.

Bis dahin habt einen schönen Tag!

Grüße aus der Bücherstube,
Janika

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